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Wie ein Debütkrimi zur großen Messe kommt....

Ein Regionalkrimi aus dem niedersächsischen Flachland - wie schafft man es, dass der auch außerhalb der Region bekannt wird und vielleicht in Ecken gelesen wird, die meine Krimiregion zwischen Hannover und Walsrode gar nicht kennen? Da ist zunächst Instagram - puh, ich hab ordentlich gearbeitet, um dort erstmal auf 1.000 Follower/innen zu kommen! Und dann gibt es noch die tollen Verbände, in denen frau sich mit Kollegen und Kolleginnen vernetzen kann. Dem Syndikat und den Mörderischen Schwestern bin ich beigetreten.

Die Schwestern haben in diesem jahr einen schönen Stand bei der Frankfurter Buchmesse und weil ich dort zum ersten Mal hinfahre, hab ich mich als Standbetreuerin für einen der Tage gemeldet - dadurch hab ich gleich eine „Heimat“ bei dieser Großveranstaltung. Und am Stand gibt es auch Lesungen, die ganz offiziell in den Veranstaltungskatalog der Buchmesse aufgenommen werden. Ich hab länger überlegt... und dann einfach mal zugesagt. Am Buchmesse-Sonntag um 15 Uhr hören die Gäste also eine Kurzlesung aus dem Aller-Wolf. Und ich freue mich richtig darauf!
von Bettina Reimann 16. August 2023
Als meine erste Krimiveröffentlichung näher kam, fragte ich mich, wie die Kollegen und Kolleginnen aus der näheren Umgebung wohl reagieren. Gibt es eine Solidarität unter Schreib-Kriminellen? Die Frage war fast umgehend beantwortet: Ja, es gibt sie und es gibt auch Freundschaft. Nicht nur mit den Kolleg/innen aus dem eigenen Verlag, sondern darüber hinaus. Hier möchte ich euch nun aber meine Gmeiner-Clique vorstellen. Ganz links im Bild seht ihr Heike Wolpert, die wunderbare Katzenkrimis schreibt. Darin können Katzen sprechen und Fälle klären. Wie herrlich sich das liest, weiß jeder, der schon einen Fall mit „Kater Socke“ gelesen hat. Gerade ist ein neuer Fall erschienen. „Katzenrausch und Katertausch“ ist richtig klasse! Mehr über Heike gibt es hier: https://www.heike-wolpert.de/ Neben Heike steht unsere hannoversche Lokalmatadorin erster Güte: Die „Miss Marple von Hannover“, Claudia Rimkus, hat mit ihrem Ermittlerteam um Charlotte Stern seit Jahren einen festen Platz in den herzen der heimischen Krimifans. Ihre „Rentnergang“, die in einer WG lebt und der Polizei beim Ermitteln unter die Arme greift ist so sympathisch wie die Autorin - mehr zu ihr unter www.claudia-rimkus.de Rechts von mir steht Mario Bekeschus, dessen erster Krimi „Gaußberg“ ein paar Monate vor meinem Erstling erschien. Wir sind also die „Rookies“ der Gmeiner-Clique - aber auf zwei Fälle bringen wir es seit diesem Jahr auch schon. Marios kauziger Kommissar Wim Schneider ermittelt darin zwischen Hannover, Braunschweig und dem Harz. Der Autor legt Wert auf Diversity - und schreibt einfach klasse. Über ihn erfahrt ihr alles unter www.mario-bekeschus.de Neben ihm steht Sibylle Narberhaus aus Garbsen, deren Krimis auf Sylt spielen. Ihre Reihe um die Hobby-Ermittlerin Anna ist jedoch nicht nur auf der Insel erfolgreich. Wer Meerweh hat und Spannung liebt, liegt genau richtig, wenn er oder sie sich Sibylles neuen Fall „Syltschwur zulegt, der übrigens auch als Hörbuch erhältlich ist. Sibylle beherrscht die Mischung aus Lokalkolorit der Insel und prickelnden Kriminalfällen perfekt. Unter www.sibylle-narberhaus.de gibt es mehr über sie zu lesen. Ja, das sind wir, die hannoversche Gmeiner-Familie, die sich menschlich so gut versteht!
von Bettina Reimann 30. Mai 2023
Zwischen Hannover und Heide trifft die quirlige Flora Kamphusen, samt ihrem familiären Ermittlerteam, auf einen geheimnisvollen Gast im Dörfchen Eickeloh, störrisch schweigende Spargelbauern – und einen Lost Place, an dem düstere Geheimnisse zu schlummern scheinen. Wer ist der Mann, der blutend in einem Spargelfeld gefunden wurde. Gibt es weitere Opfer, über die seit Jahrzehnten geschwiegen wird? Zwischen den knarrenden Türen eines verfallenen Bauernhofes findet Flora die Lösung – und ein Grauen, das sie im sonst so friedlichen Flachland nicht erwartet hätte.
von Bettina Reimann 25. Oktober 2022
Die Anfahrt war - zeittypisch... Ich fuhr am Messesonnabend mit dem ICE und mein erstes Instagram-Posting an diesem Tag hieß: „Frankfurt, ich komme.... später.“ Der ICE hatte eine ganze Stunde Verspätung schon in Hannover und dann hieß es, dass er in Kassel-Wilhelmshöhe endet - Umstiege „werden noch bekanntgegeben“. Glücklicherweise fuhr der Zug dann doch durch, dafür blockierte beim Ausstieg am Frankfurter Südbahnhof eine Rolle meines sehr schweren Koffers. Und der Weg zum Taxistand zog sich dadurch - schmerzlich in der Schulter. Doch ab dann wurde alles besser. Mit einem sehr freundlichen Taxifahrer namens Achmed, der durch seine stoische Art eine aufgeregte Jungautorin zur Ruhe bringen konnte, ging es zum Motel One an der Messe. Dort wurde ich sehr freundlich empfangen, checkte rasch ein - und los ging es zum Gelände. Dort hatte ich mittlerweile meine beiden festen Termine mit den Ansprechpartnern vom Gmeiner-Verlag verpasst, doch der angebotene Kaffee am Stand und die herzliche Begrüßung durch Jochen Große-Entrup, Maike Worczewsky, Alisa Gerstner und Alexander Schulz zeigte mir, dass ich als Autorin gern gesehen war. Weiter ging es gleich mal zu den Mörderischen Schwestern, deren Stand meine „Heimat“ bei dieser Messe sein sollte. Und dann kamen die schönen Treffen: mit Andrea Schumacher, Bloggerin Sylvia Lehmann und Blogger Thomas Jessen. Am Stand von Papyrus, dem Programm, in dem ich Bücher schreibe, trat ich zum Interview über das Schreiben an sich vor die Kamera. Ein wenig flanieren - und dann bei Messeschluss nichts wie ab ins Hotel, geplagt von Hunger, denn die Schlangen an den Ständen auf der Messe waren lang. Wie lecker kann eine Platte überbackener Schinken-Käse-Toast sein, wenn der Magen knurrt :-) Den Abend verbrachte ich allein und chillig im Hotel - die Eindrücke des ersten Tages reichten schon aus, um nur noch auf das Kaminfeuer im Zimmerfernseher zu starren und erstmal sacken zu lassen. Es wurde mir klar: Ich bin tatsächlich auf der Frankfurter Buchmesse. Als Autorin. Deren Buch an drei Ständen präsent ist. Puh! Geschlafen habe ich bestens - das Hotel ist wirklich zu empfehlen. Darum startete der 2. Messetag ausgeruht und das war auch gut so, denn jetzt hieß es „arbeiten“ - was aber eine einzige Freude war. Drei Stunden „Standdienst“ bei den „Mörderischen Schwestern“ - das bedeutete auch: Drei Stunden Leser/innen und Blogger/innen treffen, drei Stunden Kolleginnen kennenlernen. Und dann - die Zeit verging rasch - nahte auch schon meine Lesung. Und gerade, als ich beschloss, noch eine rauchen zu gehen, sah ich in ein... bekanntes Gesicht! In eines, das ich hier nie vermutet hätte! Eine meiner besten Schulzeitfreundinnen, die so weit weg wohnt, dass wir uns viel zu selten sehen. Ich wusste nicht, dass sie bei der Buchmesse war - und da war es erstmal vorbei mit meiner Fassung. Ein paar Freudentränchen und etwas Makeup-Erneuerung waren angesagt! Danke für die tolle Überraschung, Beatrice! Bis ich mit dem Lesen anfing, hatte ich mich gefasst und dann schaffte ich doch noch einen unprofessionellen Moment, denn im Publikum stand plötzlich ein weiteres bekanntes Gesicht aus unserer Region - Connie, die ich als Bücherbloggerin „Lilis Lesemomente“ kenne. Musste ihr einfach während des Lesens zuwinken. Mitten in meinem spannenden Kellerkapitel! Aber danach bin ich dann wirklich rauchen gegangen - noch etwas aufgelöst - und habe mein Feuerzeug vergessen. Also draußen mal eben den nächsten lächelnden Raucher angesprochen und um Feuer gebeten. Und da zeigte sich wieder, wie leicht es ist, bei so einer Fachmesse mit Kolleg/innen ins Gespräch zu kommen. Holger Ehling erzählte von seinen Sachbüchern, ich vom Krimi. Stellten beide fest, dass wir aus dem Journalismus ins Bücherschreiben eingewandert sind. Welch spannendes Journalistenleben der Kollege bereits hatte, hab ich dann erst zuhause aus seinem Wikipedia-Eintrag erfahren. Solche Zufallsbegegnungen beim Rauchen sind klasse. Fehlt noch die wichtige Geschichte mit dem leckersten Wurstbrot ever. Von der Messe aus fuhr ich mit Andrea Schumacher und ihren Freunden Marvin und Conny Roth erstmal zu deren Haus, denn von dort aus sollte es mit Andreas Auto nach Haus gehen. Hatte einer von uns im Laufe des Tages eigentlich irgendwas gegessen? Antwort: nein. Und dann holten die Roths schnell was aus dem Kühlschrank. Erst als Brot, Butter und Wurst auf dem Tisch standen, merkte ich, wie ausgehungert ich eigentlich war. Gibt es etwas Schöneres als eine Scheibe Graubrot mit Butter und Bierschinken??? Für mich zu diesem Zeitpunkt nicht. Und wieviel stabiler man sich plötzlich fühlt, trotz schmerzender Füße, wenn man feste Nahrung zu sich genommen hat :-)) Tja, nun hat mich der Alltag wieder - habe heute schon ein Objekt in Druck gegeben und an einem Magazin gearbeitet. Aber die Eindrücke der ersten Buchmesse werden bleiben! Toll war's!
von Bettina Reimann 28. September 2022
Es ist immer wieder erstaunlich, dass zwischen Berkhof und Lindwedel nicht nur eine Regionsgrenze liegt, sondern anscheinend auch eine „Wissensgrenze“. In der nahen Region Hannover ist der Heidekreis quasi „Ausland“. :-) Tatsächlich gehört der Heidekreis - und damit auch orte, die gerade 30 Kilometer von Hannover entfernt sind - komplett zur Metropolregion Hamburg (von Schwarmstedt zum Beispiel 3 x soweit entfertn wie Hannover). Das bedeutet aber auch: Der Heidekreis ist für Hannoveraner „unbekanntes“ Ausflugs- und Entdeckungsziel - nahe an der „Grenze“. Und darum werde ich nach Lesungen öfter mal über das Aller-Leine-Tal ausgefragt. Und darum hab ich nun die Tourismus-Information für dieses schöne Gebiet besucht und Material mitgenommen, damit die Lesungs-Gäste nicht nur mit dem Aller-Wolf, sondern auch mit einer Erlebniskarte, einer Beschreibung des Aller-Radweges und anderen lauschigen Infos nach Haus fahren können. Gern werd ich dadurch zur Botschafterin für die Krimiregion.
von Bettina Reimann 28. September 2022
Ich wollte ja nur mal incognito gucken, ob im Schwarmstedter Kaufhaus GNH, in dem sich auch eine richtige Buchhandlung verbirgt, mein Aller-Wolf zu bekommen ist. Oh, toll, ein ganzer Stapel! Dann kann ich das „incognito“ ja auch lassen :-) Ich sprach also eine Mitarbeiterin an und fragte, ob Lesezeichen gewünscht werden. Und sie holte den Chef, Torsten Grünhagen. Es folgt ein tolles Gespräch über Bücher, besonders Regionalkrimis und mögliche Büchertische bei Lesungen im Aller-Leine-Tal. Schön war die freundliche Wertschätzung als Autorin - das erlebt man nicht in jeder Buchhandlung, wenn man „das eigene Buch besuchen“ möchte. Und natürlich verließ ich das Geschäft nicht ohne Buchkauf... :-) (Bin ich jemals ohne neues Buch aus einer Buchhandlung gekommen???) In beiden GNH-Filialen, Schwarmstedt und Walsroder, gibt es mein Buch und nicht nur das... Diese inhabergeführte kleine Kaufhauskette hat so viele schöne Abteilungen - bei der Lederwarenabteilung musste ich mit geschlossenen Augen vorbei - ich mag ja Taschen. Gern auch viele Taschen.... Das wird jetzt in Schwarmstedt, wenn ich da durchfahre, sicher mein „Stöberplatz“ in Sachen Einkauf!
von Bettina Reimann 10. August 2022
Krimifans aus dem Breisgau im Aller-Leine-Tal: Beim Beerenfest auf der Flora-Farm in Bockhorn signierte ich gerade ein Buch, als zwei freundliche Leute näherkamen - mit süddeutschem Zungenschlag. Es stellte sich heraus, dass sie mein Buch in Freiburg vor dem Urlaub gekauft hatten, um es vor Ort im Heidekreis zu lesen. Da sie nicht ahnten, mich beim Fest zu treffen, lag das Buch im Hotel. Aber stattdessen gab es eine signierte Postkarte und ein Gespräch über landschaftliche Attraktionen im Heidekreis. Mir hat das zufällige Treffen mit Christine und Bernhard Spaß gemacht - und ich hoffe, dass der „Aller-Wolf“ noch vielen Heidekreis-Tourist/innen spannende Stunden bereitet! In der „Heidjeria“, dem Hofladen in Bockhorn erhält man jetzt signierte Exemplare.
von Bettina Reimann 10. August 2022
Die erste Lesung aus meinem ersten Buch: So aufregend! Glücklicherweise fand sie in meiner „Homebase“ Elze in der Wedemark statt - an einem Ort, der noch einmal etwas mehr „Homebase“ ist: Die Pfarrscheune im Dorf gehört zur Kirchengemeinde, für die ich den Gemeindebrief ehrenamtlich gestalte. Ich wusste mich also schonmal „unter Freunden“ - und ich las ja nicht allein, denn Andreas Henning, mein „brother in crime“ bei den Krimifestspielen „KriminaLa“ teilt sich mit mir bei längeren Lesungen den Text - und phasenweise lesen wir auch szenisch - in Dialogform. Meine größte Sorge war, dass „keiner kommt“, um sich anzuhören, was wir vortragen. Doch die Sorge war sowas von unbegründet! Die Pfarrscheune war rappelvoll und zum ersten Mal standen danach Leute bei mir Schlange, um sich Bücher signieren zu lassen. Ein komisches Gefühl Und ich hatte ernsthaft Angst, mich zu verschreiben! Der Büchertisch von Katharina Sauer (Bücher am Markt, Bissendorf) war am Ende nicht mehr ganz so gut bestückt, weil wirklich viele Leute Lust hatten, mehr aus dem Roman zu erfahren, als wir vorgelesen hatten. Toll! Weiter ging es mit einer Lesung in „Homebase 2“, Langenhagen, auf Einladung von Sabine Kerber und der Stadtbibliothek. Auch da: mehr Gäste, als erwartet und lieber Kollegenbesuch von Carsten Schütte und Sibylle Narberhaus. Und danach ein toller Sommerabend im Brinkhaus in Hodenhagen auf Einladung der Samtgemeinde Ahlden. Hier fuhr unser Techniker Björn Böhnke das volle Programm mit Licht und Ton - und weil dauernd Leute etwas fragten, ich also nicht an meinen Büchertisch kam, war sich der Samtgemeindebürgermeister Carsten Niemann nicht zu schade, mal eben meine Bücher an die Gäste zu bringen. Tolle familiäre Atmosphäre. Tja, so kann es weitergehen! Das Foto stammt von der Langenhagener Lesung - fotografiert von Carsten Schütte.
von Bettina Reimann 9. August 2022
Das erste eigene Buch, der offizielle Erscheinungstag... Da muss doch etwas Besonderes passieren? Doch nach dem Aufwachen stelle ich fest, dass die grauen Haare noch alle da sind, die Glocken nicht läuten, weil der Aller-Wolf erschienen ist und auch sonst alles beim Alten ist. Ein Tag wie jeder andere - wenn frau nicht etwas daraus macht. Und das haben wir - die Kollegin Sibylle Narberhaus aus Garbsen und ich. Ihr Buch Syltsterne (sehr gut! Lesen!) erschien am selben tag im gleichen Verlag. Und wir haben das mit einem kleinen Fotoshooting und einem gemütlichen Essen gefeiert. Dabei haben wir uns übrigens erst kennengelernt - denn außer, dass wir in benachbarten Kommunen wohnen und den Buchgeburtstag am gleichen Tag begehen, wussten wir wenig voneinander. Aber wir haben uns vom ersten Satz an gut verstanden - das war ein toller Abend!
von Bettina Reimann 6. April 2022
Manchmal kurve ich einfach so durch die Gegend und lasse mich von der Landschaft inspirieren. Oft begegne ich bei Geocachingtouren Orten, die geradezu danach rufen, Krimischauplatz zu werden. Dochh selbst die umtriebigste spazierengehende Autorin kann nicht überall sein. Wo soll die nächste Leiche liegen? Wo sollen unsere Protagonisten zum Essen einkehren, wo picknicken und dabei Schauerliches entdecken? Oder möchten Sie vielleicht sogar unter Ihrem echten Namen Zeuge oder Zeugin eines fiktiven Falles werden? Flora Kamphusen nimmt sachdienliche Hinweise gern entgegen unter Hinweise@aller-lei-online.de.
von Bettina Reimann 6. April 2022
Eine Eisenbahnbrücke, über die schon lange keine Bahn mehr fährt. Ein Schild, das vor den grasüberwucherten Schienen darauf hinweist, dass Lebensgefahr besteht, sollte man sich zu Fuß über den geländerlosen Viadukt wagen. Drei Jugendliche ließen an einem Tag im Spätherbst 2021, als ich den Ort erkundete, die Beine von der Brücke baumeln - direkt über der Böhme. Es war sofort klar: Hier - und nur hier wird es geschehen. Leider dauert es noch etwas, bis Sie erfahren, was dort geschieht. Die Krimiszene, die außerhalb von Beetenbrück am funktionslosen Eisenbahn-Viadukt spielt, gehört zum 3. Fall der familiären Ermittlungseinheit um Flora, Anna und Carsten.
von Bettina Reimann 6. April 2022
Was tun, wenn man die Handlung eines Krimis in einem Ort ansiedelt - aber die Wohnsituation eines bestimmten Protagonisten frei erfinden möchte? Da gibt’s nur eines: Literarischen Straßenbau! Während viele Plätze, Häuser und Geschäfte in Eickeloh im 2. Fall für Flora Kamphusen erkennbar beschrieben werden, ist eine Straße auf keiner Landkarte verzeichnet. Die Anwohnerstraße „Duensingsfeld“, die im Krimi östlich der Bahnlinie durch den Wald verläuft, und an der sich drei Bauernhöfe befinden, ist literarische Fiktion. Warum ich keine bestehende Straße gewählt habe? Vielleicht, weil jene Menschen, die dort leben, sich vermutlich nicht mit den Leuten vom Duensingsfeld identifizieren möchten? Weil am Duensingsfeld etwas geschieht, das ich nicht einfach „vor der Haustür“ real existierender Menschen passieren lassen wollte? Es dauert sicher noch ein Jahr, bis Sie es lesen können… aber, ganz ehrlich: Ich freue mich, dass ich im Frühling 2020 nicht am Duensingsfeld war…
von Bettina Reimann 15. März 2022
Lindwedel 1944 - dort geschah etwas, das auch bei vielen Wedemärkern zum kollektiven Gedächtnis gehört. Die Dorfchronik von Plumhof schreibt darüber, im Mellendorfer Kriegstagebuch wird erwähnt, was damals geschah. Auch im Buch über Elze im 2. Weltkrieg und in der Nachkriegszeit fehlt dieses Ereignis nahe an der Gemeindegrenze nicht. Und in den nördlichen Wedemärker Dörfern erinnern sich ältere Menschen, die im letzten Kriegsjahr schon gelebt haben, an einen verdunkelten Himmel und geborstene Fensterscheiben. Lindwedel 1944 - das war ein Unglück, das auch Wedemärker Opfer forderte. Zwei Züge begegnen sich an einem sonnigen Herbstsonntag im Lindwedeler Bahnhof, ein Munitionszug und ein Personenzug. Bomben fallen. Und als sich der Rauch lichtet, ist ein erheblicher Teil von Lindwedel dem Boden gleichgemacht. Der Munitionszug ist explodiert. Was damals geschah wurde nun zum ersten Mal in einer ausführlich recherchierten Dokumentation veröffentlicht. Der Lindwedeler Bürgermeister Artur Minke und der Vesbecker Autor Dirk von Werder haben ein Buch verfasst, das historische Fakten neben eine Erzählung stellt, die von einer Augenzeugin des damaligen Geschehens stammt. „Elsbeths Reise“ heisst das Buch, denn „Elsbeth“ saß mit ihrem Opa in jenem Personenzug, bei dem bis heute nicht bekannt ist, wieviele Fahrgäste dem Explosionsgeschehen zum Opfer fielen. Dass auch Wedemärker unter den Opfern waren, ist bekannt. Doch wieviele es waren, ist bisher nirgends dokumentiert. Die Geschichte dieses Tages, an dem auch in Plumhof, Oegenbostel und Berkhof „die Sonne nicht mehr schien“, ist im Buch wird mit vielen Fotodokumenten bebildert. Illustratorin des Buches ist die Elzerin - und „Typisch Wedemark“-Autorin - Bettina Reimann. „Elsbeths Geschichte hat mich sofort bewegt, vor allem, da meine Großmutter mir als Kind von geborstenen Scheiben an ihrem Haus in der Wiese zwischen Hellendorf und Bennemühlen erzählte, die durch das Lindwedeler Unglück hervorgerufen wurden“, sagt sie. Dirk von Werder und Artur Minke erzählen von menschlichen Schicksalen, aber auch vom Wiedererstehen des Dorfes Lindwedel nach diesem schrecklichen Tag. Das Buch ist zum Preis von 15 Euro in regionalen Buchhandlungen erhältlich und kann unter ??? bestellt werden.
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